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SMP: Nachlese

Da ist das Ding – die Pokal-Selfies der Kreissportler 2020

Kreis Coesfeld

Vergangene Woche wurde die alljährliche Kreissportlerwahl zum ersten Mal virtuell durchgeführt. Die Pokale gingen den Gewinnern per Post zu. Hier sind die Beweisfotos.

Florian Levenig

Geben sich nicht mit einer Trophäe zufrieden (v.l.): Frederik Stegemann, Trainer Rachmat Hidajat, Karin Schnaase-Beermann und Michael Schnaase (alle Union Lüdinghausen).
Geben sich nicht mit einer Trophäe zufrieden (v.l.): Frederik Stegemann, Trainer Rachmat Hidajat, Karin Schnaase-Beermann und Michael Schnaase (alle Union Lüdinghausen). Foto: red

Da die vom Kreis Coesfeld, dem Kreissportbund, den Westfälischen Nachrichten, der Allgemeinen Zeitung, der Dülmener Zeitung und der Sparkasse Westmünsterland alljährlich ausgelobten Sportmedienpreise (SMP) 2020 virtuell vergeben wurden, erreichten die sehr realen Trophäen die Sieger per Post. Die ausgezeichneten Sportler schickten nicht nur ein Beweisfoto zurück. Sie standen unserer Zeitung auch Rede und Antwort, da die gewohnt launigen Interviews der Co-Moderatoren Karin Schnaase-Beermann und Marc Zahlmann das Format der Online-Gala vergangene Woche gesprengt hätten.

Amos Pieper freut sich

Beginnen wir mit einer Fangfrage. „Was, Amos Pieper, bedeutet Ihnen mehr: Platz eins beim SMP? Oder Ihr erstes Tor in der Bundesliga letztens in München?“ Der Nordkirchener, der für Arminia Bielefeld kickt, versucht es mit Diplomatie: Beide Momente auf ihre Art seien . . . Pieper stutzt, bricht ab, lacht: „Natürlich bin ich nicht in erster Linie Fußballprofi geworden, um die Kreissportlerwahl zu gewinnen. Insofern doch eher der Treffer in der Allianz-Arena.“ Trotzdem: „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung. Zumal sie zeigt, dass die Menschen in meiner Heimat offenbar Anteil an meinem Werdegang nehmen.“

Philipp Hüweist außer sich vor Freude darüber, dass er in derselben Kategorie gewonnen hat: „Weil wir ja selten als Sportler wahrgenommen werden, obwohl auch wir uns permanent auf dem Platz oder an der Linie bewegen.“ Der Coesfelder ist 2020 zum Schiedsrichterassistenten in der Beletage aufgestiegen (wo er auch schon mit Pieper zu tun hatte). Den Preis, der bei ihm einen Ehrenplatz erhalte, verstehe er als einen für die ganze Zunft: „Weil man oft über die Referees mault und sie nur selten Anerkennung erfahren.“

Über einen Mangel an Wertschätzung können sich die Badmintonspieler des SC Union Lüdinghausen in puncto SMP kaum beschweren. Schnaase-Beermann war, als Teenager, die allererste Preisträgerin. Inzwischen können sie beim örtlichen Erstligisten eine ganze Vitrine mit Sportmedienpreisen füllen. „So viele waren es noch nie“, frohlockt Union-Chef Michael Schnaase. Yvonne Liund Linda Eflerwurden als beste Sportlerinnen geehrt, Union 1 und 2 landeten in der Kategorie „Mannschaft“ ganz vorn.

Frederik Stegemann, Kapitän der im Vorjahr in die Regionalliga aufgestiegenen Reserve, findet es „klasse, dass wir mal nicht im Schatten der Ersten stehen“. Der Regionalliga-Aufstieg 2020 sei das Ergebnis jahrelanger Arbeit und Zielstrebigkeit. Efler, bei der Sportlerwahl in ihrer Heimatstadt Emsdetten Dauergast auf dem Podium, freut sich, „dass es jetzt auch im Kreis Coesfeld geklappt hat“. Und Li ist nur ein bisschen traurig, „dass wir nicht alle zusammen in der Fabrik feiern konnten“.

Meßing überrascht

Auch Leichtathlet Manuel Sanders, bereits 2019 bester Sportler, bedeutet der neuerliche Sieg viel – „gerade in einem Jahr, in dem nur wenige Rennen stattfanden“. Das 400-Meter-Ass aus Dülmen musste seine Olympia-Premiere um (mindestens) ein Jahr verschieben. Für Pia Meßing(Coesfeld), 2020 bei den Deutschen Meisterschaften der Juniorinnen mit Siebenkampf-Silber dekoriert, kam „schon die Nominierung überraschend. Dass ich das Ding sogar gewinne: mega!“ Gleich zwei Pokale staubte Cross- und Hindernisläufer Marco Sietmannab: einen für Platz drei bei der Jugend-DM über 2000 Meter, einen als Teil der U 20-Staffel der LG Brillux, die im Vorjahr auf nationaler Ebene triumphierte (und der mit Oskar Enseling ein weiterer Nottulner angehörte). „Auch wenn wir für Münster starten, sind wir fest im Kreis Coesfeld verwurzelt. Daher wissen wir den Preis sehr zu schätzen“, betont Sietmann.

Siege im Team am schönsten

Auf die hiesigen Springreiter ist nicht nur bei der SMP-Vergabe Verlass. Mehrere Male bereits war Team Westfalen 1bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Braunschweig das Maß der Dinge. „Toll, dass die Fachjury das anerkennt“, so Mannschaftsführer Klaus Reinacher (RV Osterwick), dessen Tochter Greta im Stechen auf Galmé die Entscheidung herbeiführte. Platz eins auch für das Team Westfalen 2, das im Herbst in Appelhülsen den Bundesvierkampf gewann. Für Sina Brügger (RV Ascheberg), die zudem als Kreissportlerin nominiert war, sind „Siege mit der Mannschaft was ganz Besonderes“. U 21-Europameister Philipp Schulze Topphoff(RV Havixbeck-Hohenholte) weiß, „dass wir Springreiter von Corona weniger betroffen waren als andere Sportler“. Insofern nehme er den SMP „mit Demut“ entgegen.

Beachvolleyballerin Cinja Tillmann (Senden) war bereits 2011 Kreissportlerin des Jahres. „Dass mich die Leute daheim über einen so langen Zeitraum nicht vergessen, berührt mich“, kommentiert die amtierende Vizeeuropameisterin die nächste Auszeichnung. Für G-Judoka Carina Niemeyer (Dülmen) war es das erste SMP-Gold – und laut Trainer Bernard Freitag Ansporn, weiter Gas zu geben, sobald die Weltmeisterin wieder auf die Matte dürfe.

Mester zwiegespalten